Odyssee zu ...EVERY SINGLE DAY! - 2008

Odyssee Letzter Teil  ◊  eleVate
22.06.2008
Fortsetzung ...

Ready for the final entry? Here we go!

Nach unserem erfolgreichen Showcase im Münchner Hardrock Cafe war die Unterzeichnung des Plattevertrages nur noch Formsache. Es strichen wenige Wochen in's Land bis wir nach Taufkirchen fuhren und den Vertrag unterzeichneten. Als nächstes stand ein Meeting am runden Tisch auf der Agenda. Geplant war ein Treffen zwischen der Band, den Leuten der Plattenfirma und den Promotern. Bevor es zu diesem Meeting kam, sollte ein weiteres halbes Jahr dauern :-( Zwischenzeitlich wurde entschieden, den Song "Not Out Of Mind" als Single zu veröffentlichen. Da die ursprüngliche Version etwas von der Radionorm abwich, mussten entsprechende Mixe her. Es wurden zwei Remixer für den Job beauftragt und da wir als Band auch einen Beitrag leisten wollten, mixten wir unsere eigene Version und nahmen dafür nochmals ein neues Gitarrenarrangement auf.

Im November 2006 trafen wir dann unsere Kölner Promoterin zusammen mit dem Chef der Plattenfirma. Während dieses Meetings wurde der Veröffentlichungstermin der Single auf Februar 2007 gelegt. Der Song lief gut an und wir bekamen mehrere Einsätze, sowohl auf großen Stationen, als auch in diversen Stadtradios und Lokalsendern. Selbstverständlich konnten wir es kaum erwarten, endlich die Veröffentlichung unseres Albums bekannt zu geben. Doch daraus wurde vorerst nichts. Bevor es weiterging, sollten wir unserer Plattenfirma alle Songs vorlegen, die wir in jüngster Zeit geschrieben hatten. Es wurde also eine weitere Singleveröffentlichung geplant. Wir produzierten vier Songs vor, darunter auch "Beyond Imagination." Einen Song reichten wir später nach. Es war ein Song, den Andy eines Abends auf einem Hotelzimmer mit der Akustikgitarre vor sich hin improvisierte. Obwohl wir im Traum nicht daran dachten, dass dieser Song irgendwelche Relevanz hätte, schickten wir ihn der Vollständigkeit halber zu unserer Plattenfirma. Einen Tag später bekamen wir überwältigende Reaktionen auf den Song. Wir reden übrigens vom Song "Through A Child's Eyes." Wir fuhren also wieder nach München und produzierten den Titel mit dem Hausproduzenten Frankie Chinasky. Wir waren im Vorfeld ziemlich nervös, wussten wir doch nicht, ob die Chemie zwischen Frankie und der Band stimmen würde. Wir hatten zwar schon einmal mit Frankie Gesangsaufnahmen gemacht, aber eine komplette Produktion ist ein ganz anderes Thema. Als uns Frankie im Studio seine Ideen vorstellte, waren aber sofort alle Zweifel mit einem Schlag beseitigt. Der Song wurde in knapp drei Tagen produziert. Tagsüber wurde schwer gearbeitet; abends wurde beim kühlen Bierchen philosophiert und man lernte sich besser kennen. Im November 2007 war es dann mal wieder soweit. Neue Single, neues Glück. Tatsächlich bekam der Song mehr Einsätze als unsere erste Single. "Through A Child's Eyes" wurde somit zu unserer bis dato erfolgreichsten Nummer. Damit hätten wir im Vorfeld nie und nimmer gerechnet.

Jetzt sollte sich entscheiden, ob die Erfolge der Singles als Argument für eine bundesweite Albumveröffentlichung ausreichten, oder ob wir uns langsam aber sicher von unserer großen Idee verabschieden konnten. Kurz vor Weihnachten bekamen wir dann ein vorzeitiges Geschenk präsentiert. Das Album würde Mitte 2008 veröffentlicht und durch eine letzte Single eingeleitet werden. Frankie Chinasky war von "Beyond Imagination" sehr angetan und empfahl uns diesen Song zu produzieren. Es gab keine Einwände seitens der Plattenfirma und im Januar wurde der Song gemeinsam mit Frankie produziert. Veröffentlicht wurde "Beyond Imagination" bereits im April diesen Jahres. Somit steht jetzt also nur noch die Veröffentlichung unseres Albums "...every single day!" aus. Die gute Nachricht: am 27. Juni ist es endlich soweit!!! Aber das weißt Du ja bereits ;-)))

Damit endet dieser nervenaufreibende Abschnitt unseres Band Daseins. Wir hoffen, Du hast die Reise genossen und bist nicht vor Langeweile vom Sessel gekippt. Uns erfüllten gemischte Gefühle beim Niederschreiben der Einträge. Manches Detail hatten wir wohl doch aus dem Langzeitgedächtnis verdrängt ;-))
Leider konnten wir nur einen Teil unserer Erlebnisse niederschreiben; viel davon blieb auf der Strecke. Schon allein aus Gründen einer sinnvollen Chronologie.

Das Leben innerhalb dieser Zeitspanne gestaltete sich für uns also nicht immer spaßig, aber eines war es auf alle Fälle: intensiv; und das "...jeden einzelnen Tag!" :-)

The End

Odyssee 5. Teil  ◊  eleVate
15.06.2008
...Fortsetzung...

Allmählich nähern wir uns dem Ende unserer abenteuerlichen Odyssee, die beim Debütalbum "Mankind's Dream" begann und mit dem zweiten Album "...every single day"! endete, dessen Veröffentlichung in immer greifbarere Nähe rückt.

Im letzten Eintrag berichteten wir davon, wie wir uns tollkühn entschieden, unser Album trotz des verlockenden Angebotes einer Singleveröffentlichung, weiterhin ohne Unterstützung von außen zu produzieren. Letztendlich ging unsere Rechnung auf und die Plattefirma zeigte starkes Interesse am Songmaterial.

Kurze Zeit nachdem wir die Leute der Plattenfirma mit unseren Songs überzeugt hatten, rief uns der Chef der Firma an und fragte, ob wir Interesse an einem Showcase im Münchner Hard Rock Cafe hätten. Klar hatten wir Interesse! Es sollte ein Event werden, zu dem Medienpartner eingeladen werden und wir unter Beweis stellen sollten, ob wir unsere Songs auch live gut rüberbringen können. Wir trafen uns mit dem Plattenchef und der Managerin des Hard Rock Cafes, die wohl mittlerweile einen Narren an unserer Musik gefressen hatte, in München. Wir wurden bestens bewirtet und hatten ein nettes Gespräch. Allerdings merkten wir schnell, dass die Soundverhältnisse für einen Gig in voller Montur sehr schwer zu bewältigen wären. Außerdem gab es direkt vor der Bühne Sitzplätze. Keine optimalen Voraussetzungen also um die Bude zum Kochen zu bringen.

An unserem großen Tag, es war der 30.03.2006, sollte sich also die weitere Zukunft von eleVate entscheiden. Als wir in München ankamen, wurden wir gleich mit einer nicht gerade erfreulichen Tatsache konfrontiert: es konnte nur ein sehr spärlicher Soundcheck durchgeführt werden, wegen des Publikumverkehrs im Cafe. Unser Mischer hatte also kaum den Pegel der Anlage eingestellt, um unschöne Rückkopplungen während des Auftritts auszuschließen, schon war die Zeit für den Soundcheck aufgebraucht. Keine ermutigende Situation.

Am Abend füllte sich das Hard Rock Cafe mit Gästen und von da an gab es kein Zurück mehr. Wir gingen auf die Bühne und spielten um unser Leben. Die Reaktionen waren trotz der negativen Vorzeichen sehr gut. Die Leute applaudierten lautstark gleich nach dem ersten Song. Gott sei Dank. Andy versuchte mit witzigen Ansagen das Publikum gleich zu Beginn des Konzertes zu integrieren. Komischerweise reagierten nur relativ wenige Gäste auf die Ansagen, obwohl das Publikum ansonsten sehr aufmerksam war. Was war los? Andy, der Verzweiflung nahe, erinnerte sich plötzlich daran, was die Managerin des Cafes am Nachmittag gesagt hatte. Sie erwartete am Abend eine große Touristengruppe aus Italien. Jetzt fiel der Groschen. Ein Großteil der Leute konnte die Ansagen gar nicht verstehen. Da war guter Rat teuer. Andy probierte es also in englisch und die Sprachbarriere war größtenteils überwunden. Am Ende drehte er den Spieß um und ließ sich Teile des Gesagten ins Italienische übersetzen. Damit war das Problem gelöst und lustig war's obendrein.

Im Endeffekt zählte aber die Musik und die schien zu überzeugen. Es sollte sich sogar herausstellen, dass wir überdurchschnittlich gut ankamen. Nach dem Konzert gab es unglaublich viele Autogrammanfragen und Fotowünsche. Auch die anwesenden Geschäftspartner gaben uns zu verstehen, dass wir sie begeistern konnten. Mission accomplished!

Nach dem Showcase ging es noch weiter auf eine kurze Unplugged Tour, die uns nach den aufregenden Ereignissen wie ein Spaziergang vorkam.

Im nächsten und letzten Eintrag dieser Reihe erzählen wir von der Unterzeichnung des Plattenvertrages, hin zu einer weiteren unfreiwilligen Wartezeit (es durfte ja nicht zu schön werden, schließlich erzählen wir hier keine Märchen ;-) bis zur Veröffentlichung der Singles. Sollte uns dann die (Schreib)kraft noch nicht verlassen haben, erzählen wir zuletzt vom endlich erscheinenden Album!!!

Fortsetzung folgt...

Odyssee 4. Teil  ◊  eleVate
08.06.2008
...Fortsetzung...

Und weiter geht's! Wie vor kurzem beschrieben verzögerte sich der Beginn der Songaufnahmen zu unserem Album erheblich, was uns überhaupt nicht schmecken wollte.

Als es dann endlich soweit war, besprachen wir mit unserem Produzenten Harry die Songs und trafen eine Auswahl. Es standen ungefähr zwanzig Songs zur Debatte. Wir trennten uns gleich von sechs dieser Songs. Somit wurde die Situation übersichtlicher. Wir hatten Harry diverse Unplugged Aufnahmen vorgelegt, damit er sich einen besseren Überblick verschaffen konnte. Harry erarbeitete mit dem vorhandenen Material provisorische Grundarrangements. Erst danach legten wir uns fest.

Wir folgten dem gleichen Schema wie bei den bereits produzierten Songs "Not Out Of Mind" und "Follow My Trail" Die Fahrt zum Studio dauerte von unserer Homebase aus ca. 45 min. Wir hörten uns im Auto immer gemeinsam die aktuellen Mixversionen der Songs an und notierten unsere Kritikpunkte. Meistens waren wir uns einig. Wenn wir uns aber mal nicht einig wurden, herrschte auch schon mal richtig dicke Luft. Meistens waren aber sämtliche Differenzen beigelegt, sobald wir das Studio erreichten und auf Harry warteten, der nicht immer pünktlich vor Ort erschien ;-)

Insgesamt gestalteten sich die Aufnahmen recht harmonisch. Kaffee war natürlich überlebenswichtig. Der floss literweise unsere Kehlen hinunter. Nicht selten war es draußen ziemlich finster, als wir das Studio verließen. Ähnlich finster sah es dann auch in unseren Köpfen aus. Schließlich mussten wir die Songs bis zu hundert Mal in der Schleife hören. Das nahmen wir gerne in Kauf, Hauptsache es ging voran.

Bei einem Song gingen die Meinungen allerdings sehr weit auseinander. Die Rede ist von "These Silent Nights". Andy hatte eine sehr klare Vorstellung davon, wie der Song zu klingen hatte. Harry hatte für diesen Song ein Arrangement vorbereitet, das mit Schlagzeug, Gitarren und Keyboards eher rockig ausgelegt war. Man konnte sich so gar nicht einig werden und langsam entstand eine Diskussion, die immer hitzigere Züge annahm. Man war kurz davor sich ganz vom Song zu verabschieden. Wir entschieden uns dann dazu, den Song ohne Harry zu Dritt vorzuproduzieren, so wie wir ihn im Geiste hörten. Bei Gefallen würde Harry ihn dann mit uns produzieren. Jetzt mussten wir beweisen, was wir in der Vergangenheit gelernt hatten. Die Aufnahme wurde richtig gut und im Nachhinein betrachtet unterschied sie sich gar nicht so sehr von der endgültigen Produktion. Harry hörte sich den Song an und war damit einverstanden. Eines Tages kamen wir später am Abend ins Studio und Harry wollte uns eine Idee vorstellen. Er wirkte ein wenig nervös und wir befürchteten Schlimmes. Er spielte "These Silent Nights" an, das mittlerweile im Kasten war. Am Ende des Songs hörten wir dann zu unserer Überraschung Dudelsäcke spielen. Die Dudelsäcke gaben dem Song eine keltische Note. Die Stimmung war unbeschreiblich. Draußen war es dunkel und drinnen gab es nur gedämmtes Studiolicht. Wir waren alle ziemlich gerührt und die Rockerseele verabschiedete sich für kurze Zeit aus dem Studio. Harry zeigte sich während unserer Schweigeminute keinen Deut weniger nervös. Er redete wie ein Wasserfall und erzählte, was er sich bei dem Einsatz der Dudelsäcke alles gedacht hätte, bis wir Drei schließlich unisono riefen: Wahnsinn!!! Plötzlich wurde Harry wieder ruhiger und konnte seine Erleichterung nicht komplett vor uns verbergen.

Als sich allmählich ein Ende der Produktion abzeichnete, welche wegen diverser Unterbrechungen immerhin ein Jahr andauerte, hatten wir es verständlicherweise ziemlich eilig, die Songs der Münchner Plattenfirma vorzustellen. Wir sendeten die Platte zum Jahresende nach München und hegten über Weihnachten eigentlich nur einen einzigen Wunsch. Dieser Wunsch sollte im neuen Jahr tatsächlich Form annehmen. Die Verantwortlichen der Plattenfirma waren schwer beeindruckt von dem Ergebnis. Eigentlich hatte man uns zwischenzeitlich schon abgeschrieben. Die lange Zeit, die wir uns nicht meldeten, führte wohl zu Spekulationen, dass wir es uns anders überlegt hätten.

Jedenfalls gab man uns das Gefühl, dass wir ins Geschäft kommen würden. Vom Vertragsabschluss sollte uns lediglich ein Showcase bzw. Probekonzert im Münchner "Hard Rock Cafe" trennen. Davon berichten wir im nächsten Eintrag.

Fortsetzung folgt...

Odyssee 3. Teil  ◊  eleVate
01.06.2008
Fortsetzung...

Nachdem wir im letzten Eintrag von der glorreichen Idee berichteten, unsere Konzerte in Irish Pubs zu verlegen und unser Glück als Trio mit neuen Songs zu probieren, möchten wir heute ein wenig auf die Studiophase mit Harry Klenk eingehen.

Zunächst stellten wir Harry unseren Fundus an neuen Songs vor. Wir entschieden uns für zwei Nummern. Die erste trug den Titel "Not Out Of Mind" und die zweite "Follow My Trail". Sofern wir mit diesen Songs einen Plattenvertrag angeboten bekämen, würde man sich über weitere Aufnahmen unterhalten. Das war der Deal.
Die Studioarbeiten begannen sehr viel später als geplant und wir hinkten unserem Zeitplan deutlich hinterher. Da wir anfangs noch nicht genau wussten, wie die Songs nun klingen sollten, folgten diverse Diskussionen über den musikalischen Stil, das Tempo der Songs, die Instrumentierung und schließlich noch Gott und die Welt. Allmählich funkten wir alle auf der selben Wellenlänge und das Spiel konnte beginnen. Zunächst wurden Schlagzeug, Bass, Keyboards und Gitarren bei beiden Songs aufgenommen. Erst danach der Gesang. Immer wenn wir dachten, die Aufnahmen wären endlich beendet, hörte Harry noch irgendetwas im Song, was noch nicht "rund lief." Wir eleVaties zweifelten mittlerweile an unserer Hörfähigkeit und stimmten allen Vorschlägen pauschal mit gespielter Überzeugung zu.

Als die Songs endlich abgeschlossen waren, trafen wir uns mit unserem Radiopromoter aus vergangenen Tagen. Der war glücklicherweise ziemlich begeistert von dem Material und versicherte uns seiner Unterstützung bei der Suche nach einer passenden Plattenfirma. Wenige Wochen nach dem Meeting rief er uns an und teilte freudig mit, dass er eine interessierte Firma an der Hand hätte. Wir nahmen Kontakt zur Firma auf und hatten das gute Gefühl, gleich bei der richtigen Adresse gelandet zu sein. Man tauschte sich aus und wir bekamen das verlockende Angebot unterbreitet "Not Out Of Mind" als Single zu veröffentlichen. Im Erfolgsfall ließe sich dann auch über ein Album reden. Das Album könnten wir dann mit dem Hausproduzenten in München aufnehmen. Irgendwie waren wir diesbezüglich skeptisch (völlig zu unrecht, wie sich einige Zeit später herausstellen sollte). Wir hatten Angst, dass uns die Sache aus den Händen gleitet. Schließlich waren wir ja gebrannte Kinder. Harry wäre auch ziemlich enttäuscht gewesen, wenn wir die Zusammenarbeit auf so uncharmante Weise beendet hätten. Also entschieden wir uns für den "schmerzhaften" Weg und teilten der Plattenfirma mit, dass wir das Album fertig schreiben und dann erneut anbieten würden. Diese Entscheidung hört sich hier jetzt vielleicht nicht wahnsinnig spektakulär an. Für uns bedeutete es aber, ein Album mit unseren bescheidenen Einnahmen vorzufinanzieren. Es würde außerdem mindestens ein halbes Jahr ins Land ziehen bis die Aufnahmen von der Planung bis zur Produktion abgeschlossen waren. Außerdem hatten wir keinerlei Sicherheit, im Endeffekt nicht doch noch abgelehnt zu werden. Aber Niederlagen waren wir mittlerweile ja gewohnt. Also konnte es nur eine Devise geben: volle Kraft voraus! Dummerweise wurde uns der Wind gleich nach dem Startpfiff wieder aus den Segeln genommen. Harry hatte eine Grippe nicht vollkommen auskuriert und erlitt einen Rückfall! Dieser Rückfall legte ihn erst einmal für zwei Wochen lahm. Danach musste er noch ein anderes Projekt über die Bühne bringen. Dieses Projekt stand noch offen und konnte nicht warten bis unsere Produktion abgeschlossen war. Was für ein Dämpfer gleich zu Beginn der Produktion! Zum Glück gab es zu der Zeit Irish Pubs, die wir jederzeit bespielen konnten. Außerdem gründeten wir zeitgleich mehr aus Zufall eine Rock'n'Roll Tribute Band, in der wir zum eigenen musikalischen Ausgleich Songs aus den 50er und 60er Jahren spielten. Wir spielten mit dieser Band einen Fun Auftritt und bekamen danach tatsächlich weitere Auftrittsangebote. Somit konnten wir also wieder etwas Geld für die anstehende Produktion zusammenkratzen. Nach dieser erneuten Durststrecke ging es dann aber weiter mit der Albumproduktion. Diese verlief wider Erwarten sehr harmonisch (bis auf kleine Ausnahmen). Dazu mehr in der nächsten Woche.

Wird fortgesetzt...

Odyssee 2. Teil  ◊  eleVate
25.05.2008
...Fortsetzung...

Und weiter geht's!

Wie wir im letzten Eintrag erzählten, entschieden wir uns also dazu, zu Dritt unter dem Namen eleVate weiterzumachen, nachdem wir uns aufgrund mangelnder Unterstützung und dem bevorstehenden Konkurs der Plattenfirma von derselben trennten, um für kommende Veröffentlichungen vertraglich frei zu sein.

Beim 20jährigen Jubiläum einer Musikerinitiative trafen wir auf Harry Klenk, einen Produzenten und gleichzeitig alten Bekannten der Band. Harry hatte vor längerer Zeit einmal einen Song unseres ersten Bandprojektes "Slam" produziert. Wir unterhielten uns an diesem Abend angeregt und fragten, ob er nicht Interesse hätte, unsere neuen Songs zu produzieren. Er hatte Interesse. Da er zu der Zeit allerdings sehr beschäftigt war, mussten wir die Aufnahmetermine um ein halbes Jahr nach hinten verschieben. An dieser Tatsache war nichts zu ändern.
Wir hatten also etwas Luft und überlegten, wie wir die Zeit sinnvoll nutzen konnten. Die naheliegende Lösung lag darin, die Zeit mit Konzerten zu überbrücken. Seit Angels Ausstieg hatten wir mit unserem damaligen Gastmusiker und späteren Webmaster Ralf Hanke einige schöne Auftritte auf Festivals und in Clubs gespielt. Wir merkten zu der Zeit aber, dass wir die Band neu strukturieren mussten, um für die zukünftigen Aufnahmen als Trio gewappnet zu sein. Gleichzeitig war es wichtig etwas Geld zu erwirtschaften, denn nur von Luft und Liebe kann man bekanntermaßen nicht sehr lange leben, geschweige denn ein komplettes Album vorfinanzieren. Unsere Idee sah folgendermaßen aus: wir würden als Trio Unplugged Konzerte spielen und dabei unsere neuen Songs vorstellen, ohne diese zu früh in ein Soundkorsett zu pressen. Wir konnten die Songs somit erst einmal atmen lassen und hatten die Möglichkeit sie jederzeit zu verändern. Steve hatte die Idee einer Irish Pub Tour. Nicht alle Bandmitglieder waren gleichermaßen von der Idee überzeugt. Schließlich trifft man in Pubs auf viele internationale Gäste. Häufig natürlich auf britisches und amerikanisches Publikum. Wie würden die vielen Native Speaker reagieren, wenn plötzlich drei "Krauts" mit Holzinstrumenten auftauchen und deren Muttersprache missbrauchen? Würden wir unter Umständen die viel zitierten "Kohlen nach Newcastle" transportieren? Nach einigen Diskussionen fiel eine Entscheidung: wir würden unser (zweifelhaftes) Glück auf die Probe stellen! Wir organisierten also eine kleine Tour über die Dauer von zwei Monaten. Unsere anfänglichen Bedenken wandelten sich schnell in Euphorie um. Irgendwie trafen wir in den meisten Pubs den richtigen Ton. Unsere Songs wurden vom Publikum gut angenommen und einige ausgewählte Coverversionen ergänzten das restliche Programm. Die beiden Monate stellten für uns eine Art Lehrzeit dar. Jeder Pub dieser Tour unterschied sich hinsichtlich der Größe, des Publikums und der musikalischen Umgebung deutlich von den übrigen. Routine konnten wir also getrost vergessen. Da wir aber so oder so keine erklärten Fans der Routine sind, konnten wir diese Tatsache ganz gut verschmerzen. Der enge Kontakt zu den Native Speakern hatte auch den Vorteil, dass wir unsere Texte und deren Wirkung besprechen konnten.

Da sich der Beginn unserer Aufnahmen zeitlich weiterhin verzögerte, beschlossen wir, die Tour auszudehnen. Wir sammelten in dieser Konzertreihe großartige Eindrücke. Die Impressionen wirkten sich dann auch positiv auf unseren "kreativen Muskel" aus, so dass wir auf Tour weitere Songs schrieben. Die ganzen Erlebnisse der Tour hier niederzuschreiben, würde leider den Rahmen sprengen. Vielleicht werden wir Auszüge davon zu einem späteren Zeitpunkt in unserer Tagebuchrubrik veröffentlichen. Stellvertretend möchten wir nur ein rührendes Anekdötchen los werden. Es trug sich in Ingolstadt im Shamrock zu. Im Publikum stand ein Schotte, der unseren Auftritt aufmerksam verfolgte. Der Herr war relativ hochgewachsen und entsprach auch ansonsten den Klischees des rauhen Highlanders. Auf seinen Gesichtszügen aber zeichneten sich im Verlauf des Konzertes immer melancholischere Züge ab. Als wir "These Silent Nights" spielten, hatte der Mann tatsächlich Tränen in den Augen. Nach dem Konzert kam er auf uns zu und meinte, dass wir keltische Strukturen in unseren Songs hätten und ihn unsere Musik an die Heimat erinnerte. Schließlich wollte er uns noch überzeugen, unsere Songs alternativ in gälisch aufzunehmen. Ein interessanter Gedanke der nur ein kleines Problem beinhaltet. Unsere gälischen Sprachkenntnisse beschränken sich derzeit auf eine einzige Vokabel: Sláinte bzw. Prost ;-)

Im nächsten Eintrag wenden wir uns dann dem ersten Kapitel unserer Produktionsphase des Albums zu.

Fortsetzung folgt...

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