Special Guest Tour - 2008

Special Guest Tour 2008  ◊  eleVate
11.10.2008
Hallo liebe(r) Leser(in),

here we are again! Zurück von unserer Tour im Vorprogramm von Stanfour. Leider waren wir unterwegs so sehr beschäftigt, dass wir nicht dazu kamen unsere Erlebnisse auf Tour niederzuschreiben. Deshalb möchten wir hier zusammenfassend einige Anekdoten der Tour los werden. Wir hoffen, dass wir Dir damit ein bisschen vom Spaß vermitteln können, den wir "on the road" mit den Jungs von Stanfour hatten.

Aber der (nicht mehr ganz nachvollziehbaren) Reihe nach:

Am 22. September trafen wir nach einigen Stunden Fahrt in Erfurt, dem ersten Auftrittsort der Tour ein. Nach kurzer Irrfahrt durchs Erfurter Zentrum (wir hatten die falsche Straße in unser Navigationssystem eingegeben), kamen wir im "Centrum" an. Steffi, unsere Frau fürs Merchandising war schon vor Ort und zeigte uns den Eingang der Halle. Von da an übernahm Tourmanager Gerrit die weitere Führung. Die Stanfours waren schon mitten im Soundcheck, den wir gespannt mitverfolgten. Danach wurden wir einander vorgestellt. Schon bei der Begrüßung war schnell klar, dass beide Bands und Crew sehr gut miteinander harmonieren würden. Kurz nach der Begrüßung waren wir auch schon mit dem Soundcheck dran. Andy und Marcus hatten im Vorfeld ein mulmiges Gefühl, da sie auf der Tour aufgrund der technischen Gegebenheiten vor Ort erstmals mit In Ear Monitoring arbeiten mussten. Es war also ein Sprung ins kalte Wasser. So kalt war das Wasser aber dann doch nicht. Obwohl Andy sich anfangs mit den zusätzlichen Kabeln und dem Gitarrengurt unfreiwillig beinahe strangulierte, war relativ schnell klar: die neue Monitorsituation würde ohne größere Probleme funktionieren!

Nachdem Soundcheck ging es zum Catering. Die Verpflegung war so üppig, dass wir zur Zeit einen großen Bogen um unsere Waagen machen.

Dann war es auch schon soweit: showtime! Wir hatten 30 Minuten von denen wir keine Sekunde vergeuden wollten. Dies schien uns auch ganz gut zu gelingen. Nach dem Konzert lobte ein Konzertbesucher unsere Energie auf der Bühne und bemerkte mit einem Augenzwinkern, er hatte zeitweise den Eindruck wir wären auf der Flucht ;-))

Nach einer kurzen Umbauphase kamen dann Stanfour an die Reihe. Die Band, verstärkt durch zwei Gastmusiker an Schlagzeug und Bass, zelebrierten eine technisch aufwändige Show nach amerikanischem Vorbild. Es wurden im wahrsten Sinne der Redewendung weder Mühen noch Kosten gescheut und das Publikum bedankte sich mit lautstarkem Applaus.

Es folgte die obligatorische CD Signierstunde und danach wurde Backstage noch ein wenig "gefachsimpelt" Anschließend bot uns Sänger Konstantin noch an, wir möchten uns einfach melden, sofern es uns an etwas fehlen sollte. Marcus erwiderte geistesgegenwärtig: "die Les Paul (Gitarre) von Eike (Gitarrist von Stanfour) finde ich ziemlich gut...;-))"

Man verabschiedete sich an diesem ersten Abend also mit einem Lachen und in Vorfreude auf die kommenden Konzerte.

Der zweite Tourtag war auch gleich ein "Off Day"; ein konzertfreier Tag. Wir blieben tagsüber in Erfurt und arbeiteten in unserer Pension an einer Songidee. Abends spazierten wir zum Domplatz und schwelgten in Erinnerungen an unseren Auftritt vor Jahren beim Erfurter Krämer Brückenfest.

Am Mittwoch ging es dann nach Bochum weiter. Wir trafen am frühen Nachmittag in der Zeche, dem Auftrittsort, ein. Dort angekommen wurden wir von drei Vertretern des niederländischen Stanfour Fanclub empfangen und mussten sogleich feststellen, dass: "nicht alles Käse ist, was aus Gouda kommt" ;-)) (sorry, aber diesen Wortwitz konnten wir nicht ungestraft entwischen lassen).

Jedenfalls führten wir ein nettes Gespräch mit den beiden Mädchen und einem jungen DJ aus Gouda. Die Drei verfolgten auch unseren Soundcheck. Unsere Musik gefiel ihnen sehr gut, wie sie uns danach mitteilten und sie würden sehr gerne ein Interview am Ende der Tour mit uns führen. Tatsächlich waren die Drei bei sechs der acht Termine dabei.

Das Konzert in Bochum lief sehr gut! Die Zeche war gut besucht und ansonsten wäre noch zu erwähnen, dass es sich um die größte Bühne der Konzertreihe handelte. Generell lässt sich sagen, dass alle Konzerte eine ähnliche Dynamik entwickelten. Das fanden wir erstaunlich, da wir ja in verschieden großen Clubs in unterschiedlichen Regionen auftraten. Schon mit den ersten Tönen unseres Intros wurden wir richtig gefeiert. Wahnsinn!

In Saarbrücken wurden wir vor lauter Euphorie beinahe vom Publikum übertönt. Zumindest bei den Ansagen hatten wir es schwer den Lautstärkepegel des Publikums zu durchbrechen.

Unser "Chaosbruder" Marcus nutzte gleich zweimal die Gelegenheit und verstand es sehr gekonnt für Aufregung zu sorgen. In Stuttgart nahm er nach dem rituellen letzten Toilettengang vorm Konzert, genau genommen 3 Minuten vorm Auftritt, die falsche Ausgangstür und sperrte sich ungewollt in den Be- und Entladebereich der Röhre ein bzw. aus. Er hämmerte mit der Gewalt des Verzweifelten gegen die massive Stahltür und nur durch Zufall kam ein Bühnentechniker vorbei und befreite Marcus. Rettung in sprichwörtlich letzter Sekunde. Das Intro lief bereits als Marcus die Bühne betrat.

In München nach dem Gig schlug ein Helfer die Tür zum Backstagebereich zu, wieder eine Stahltür. Marcus hatte seine Finger zwischen Tür und Rahmen. Autsch! Dank unserer lieben Fanclubbetreuerin Michaela, die sofort mit einem Glas voller Eiswürfel bereitstand, war Marcus auch am nächsten Tag wieder spielbereit. An dieser Stelle 'Hallelujah' und ein großes Dankeschön an Michi!

Mit jedem weiteren Tag wurde das Verhältnis zur Crew harmonischer und Stefan Schmidt, der Mann am Mischpult, ein waschechter Berliner, brachte uns regelmäßig beim Soundcheck mit seinen Witzen zum Brüllen. Gnadenlos! Es sollte auch zwei Tage dauern bis wir seine Frage "womit soll et heute losjehen? wollt a mal den 'weisen Mann' anspielen, wa" verstanden. Mittlerweile wissen wir es. Kleiner Tipp: hör Dir mal die erste Textzeile von "Beyond Imagination" an.

Allabendlich saßen wir auf unseren Zimmern zusammen, um den morgigen Tag zu besprechen. Ursprünglich waren für diese Meetings eine "Bierlänge"* geplant. Mitunter dauerten diese "Businessmeetings" bis in die frühen Morgenstunden. Unsere Meetings nahmen zum Ende hin meist mystische Züge an. Wir spannen die tollsten Ideen, die wir am nächsten Tag leider wieder vergessen hatten. Steve überzeugte uns bei einer dieser Gelegenheiten einmal mehr von seinen technischen Fähigkeiten, in dem er uns demonstrierte, wie er eine Flasche Wein, mittels einer Holzschraube und zwei Bieröffnern entkorkte. Wir hatten nämlich alles im Zimmer, Weingläser, ein gutes Fläschchen, nur der Korkenzieher wollte sich nirgends finden lassen. Wir verlebten also eine schöne Zeit und wurden uns schon beinahe sympathisch.

So kamen und gingen die Tourtage und der finale Auftritt in Berlin mit anschließender Aftershow Party entwickelte sich fast schon zur sentimentalen Angelegenheit. Bevor wir die Aftershow Party aber genießen konnten, kam unser Auftritt. Was sollen wir sagen!? So glatt alle Auftritte bisher auch verliefen, in Berlin war der Wurm drin. Während unseres ersten Songs riss Björn eine Saite seines Fünfsaiters (zum ersten Mal in seiner Basserkarriere!!). Mit Erlaubnis des Gitarrenroadies von Stanfour schnappte er sich den Viersaiter des Stanfour Bassers Tom. Trotz schneller Umstellung von fünf auf vier Saiten klang sein Spiel recht abenteuerlich. Zum Glück merkte Björn schnell, dass Tom seinen Bass einen halben Ton tiefer gestimmt hatte. Björn drang an diesem Abend also kurzzeitig in Bereiche höherer Mathematik vor ;-))). Gott sei Dank hatte Gitarrenroadie Erich (thank youuuu!) mittlerweile eine neue Saite auf Björns Fünfsaiter aufgezogen. Doch es sollte uns keine Verschnaufpause gegönnt sein. Ein Mikrofon von Marcus' Gitarrenverstärker verabschiedete sich in unregelmäßigen Abständen und wir hatten Marcus mal mono, mal stereo. Für Abwechslung war also gesorgt. Andy zog seine Dankesrede an die Crew im Eifer des Gefechtes vor, um dem Techniker die Behebung der Panne zu ermöglichen. Nach gerade mal dem dritten Song war dies kein wirklich dramatischer Höhepunkt, wie wir Euch versichern können. Dabei hatte er solange vorm Spiegel geübt. That's life oder besser: that's live.

Trotz der Pannen war aber kein Abbruch der guten Stimmung festzustellen. Im Gegenteil; eine Dauerbesucherin sprach von unserem besten Konzert!? Bei der Aftershow Party war dann eh alles vergessen. Die Party stellte einen gelungenen Abschluss einer prima Tour dar und jeder von uns hätte gerne noch ein paar Termine dran gehängt. Das ging aber schon deshalb nicht, weil wir gleich im Anschluss einen Studiotermin in München hatten. Dazu ein andermal mehr.

Zum Abschluss dieses Eintrages möchten wir uns nochmal bei ein paar Leuten bedanken, die uns auf Tour begleitet und aktiv unterstützt haben. Da wären:

Jutta Bartonek, die uns mehr oder weniger durch einen Zufall die Tour ermöglichte.
Steffi Rackwitz, begleitete uns tapfer bei Wind und Wetter um die undankbare Aufgabe der Merchandiserin zu übernehmen.
Simone Thiel, die Steffi hin und wieder am Merchstand unterstützte.
Michi Czernohorsky, die unsere Fanclubseite im Vorfeld der Tour mit vorbildlichem Einsatz an den Start brachte.

Danke natürlich auch an Stanfour & Crew!

Selbstverständlich könnten wir hier noch massenweise witzige und weniger witzige Anekdoten niederschreiben, aber schließlich müssen wir uns irgendwann auch wieder der hohen Kunst der Rock / Pop (was auch immer) Musik widmen. Du glaubt es vielleicht nicht, aber dieser Eintrag hat uns einige "Bierlängen" gekostet. In diesem Sinne: Cheers!



*neue Zeiteinheit; eingeführt von drei mittellosen Musikern, die Ihre Uhren und Handys regelmäßig 'irgendwo' liegen ließen und somit auf unkonventionellere Mittel der Zeitmessung zurück greifen mussten.

Vertiefende Literatur zum Thema: "Ab zehn Bier werden Raum und Zeit relativ" von Harold Humbug erst- und letztmals erschienen im "Ernst sein ist alles" Verlag
;-)